In Hamburg wird derzeit eifrig über den Coburger Convent (CC) diskutiert. Anlass ist die geplante Wahl von Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) zum neuen Regierenden Bürgermeister von Hamburg.
Die Grünen, die in der Hansestadt eine Koalition mit der CDU bilden, sehen den designierten Nachfolger von Ole von Beust ohnehin sehr kritisch, da er als sehr konservativ gilt. Und jetzt beklagen auch noch linke Kreise, dass der 40-jährige Mitglied einer schlagenden Verbindung im CC sei.
Die Tageszeitung "taz" holt gleich ganz besonders aus und schreibt, dass bei einer nächtlichen Feierstunde beim CC-Pfingstkongress in Coburg noch immer alle drei Strophen des Deutschlandliedes gesungen werden, was aber definitiv gar nicht mehr der Fall ist (behauptet man im CT).
Seriöse Quellen stellen den Ahlhaus-Sachverhalt aktuell so dar: Der heutige Innensenator Hamburgs war während seines Studiums in Heidelberg mehrmals zu Gast bei der Turnerschaft Ghibellinia Heidelberg, aber nur als "assoziiertes Mitglied" bzw. "Conkneipant". Das bedeutet: Er konnte an den Veranstaltungen teilnehmen, ohne komplett einzutreten. Inzwischen habe Ahlhaus die Turnerschaft gebeten, ihn aus diversen Gastlisten zu streichen.
Mit "Überraschung und Befremden" wurde die Hamburger Diskussion beim CC aufgenommen. In einer Erklärung bezeichnet es der Pressesprecher des CC, Rüdiger Franz, gestern als "mehr als irritierend", wenn die Mitgliedschaft von Ahlhaus bei einer Turnerschaft im CC als politisches Argument genutzt werde. Zugleich kritisiert Franz diverse Formulierungen; wenn etwa davon die Rede sei, dass Ahlhaus eine Mitgliedschaft in besagter Turnerschaft "einräume", dann suggeriere dies, dass er sich dafür schämen müsse. Außredem verwahre sich der CC "nachdrücklich" gegen die Unterstellung, wonach seine Mitglieder pauschal einer bestimmten politischen Richtung zuzuordnen seien. Vielmehr, so schreibt Franz weiter, sei der CC "weltanschaulich, politisch und religiös ungebunden". Aus Tradition und Überzeugung stehe man "zu unserem Land" und zu dessen freiheitlich demokratischer Grundordnung.
Die "Anwürfe", die jetzt aus Hamburg sowie Teilen der Medien gegen den CC und dessen Mitglieder kommen würden, wie etwa "Frauenfeindlichkeit", "Rechtsradikalismus" oder "chauvinistisches Weltbild", würden ebenfalls "jeder Grundlage enbehren" (Quelle Coburger Tageblatt von heute).